Die Quagga-Muschel aus dem Schwarzmeer-Gebiet breitet sich invasiv in hiesigen Seen und Flüssen aus. Die Muscheln können zu beträchtlichen Schäden an Wasserinfrastrukturen und Ökosystemen führen. Im Bielersee ist die Quagga-Muschel bereits zu finden. Aktuell besteht die Gefahr, dass die Quagga-Muschel auch in den Thuner- und Brienzersee verschleppt wird. Die Muscheln und deren Larven können sich an Schiffsrümpfen, im Bilgenwasser und in Kühlwasserschläuchen der Motoren festsetzen. Sport- und Fischerboote, die zwischen Gewässern wechseln, können die Muscheln als «blinde Passagiere» weiterverbreiten. Deshalb startete der Kanton Bern dieses Jahr nach 2020 eine zweite Sensibilisierungskampagne mit einer erneuten Information der Bootsbesitzerinnen und -besitzer. Beim Kraftwerk Aarberg wurde ein Waschplatz für Boote eingerichtet, die die Aare aufwärts fahren.
Das Merkblatt «STOP QUAGGA» macht auf die Gefahr für einheimische Gewässer aufmerksam und ruft dazu auf, nur mit sauberen und trockenen Booten in einen anderen See einzuwassern. Weitere Informationen finden Sie unter www.be.ch/gewaesserqualitaet.
Im Bodensee wurde die Quagga-Muschel erstmals 2016 gefunden. Heute siedelt sie bis in Tiefen von 180 Metern. In 30 Metern Tiefe findet man sie fast flächendeckend. Auch in Genfer-, Bieler-, Neuenburger- und Murtensee hat sie sich in den letzten vier Jahren massiv ausgebreitet, ebenso in der Aare unterhalb des Bielersees. Wenn sich die Quagga-Muschel einmal in einem Gewässer festgesetzt hat, gibt es keine Möglichkeit sie wieder zu entfernen.